Was sind  Implantate

Kind mit Hund im Rollstuhl
Bei schwereren Frakturen von Knochen werden Implantate eingesetzt, um eine stabile Fixierung der zueinander gehörigen Knochenfragmenten zu ermöglichen. Durch diese Osteosynthese wird die Kraftübertragung wieder hergestellt und eine frühfunktionelle Nachbehandlung ermöglicht. Der Heilungsprozess wird unterstützt und die Fehlstellung der Fragmente zueinander verhindert. Diese Implantate können aus verschiedenen biokompatiblen Materialien bestehen, wie z.B. aus Implantatstahl oder Titan. Hinsichtlich ihrer Form können Implantate je nach Verwendungszweck als Schrauben, Platten, Nägel oder externe Fixateure eingesetzt werden.

Implantatetypen

Schraube

Implantat- Schrauben werden entweder einzeln oder in Kombination mit einer Platte eingesetzt. Sie können der Kompression von Frakturen dienen und fördern dadurch den Heilungsprozess. Desweiteren können sie auch als sogenannte Stellschrauben eingesetzt werden, um zwei Fragmente oder Knochen stabil zueinander zu halten. Die Schrauben werden aus biokompatiblen Materialien, wie Implantatstahl, Titan oder bioresorbierbaren Werkstoffen, angeboten. Die Art und Größe der Schraube hängt von dem Schweregrad und der Lokalisation der Fraktur ab.
Königsee Implantate Produkt-Slider TIS Schraube
Königsee Implantate Produkt-Slider Distale Radiusplatte 2.4 vws

Platte

Osteosynthese- Platten dienen der Unterstützung des Heilungsprozesses von Knochenbrüchen und Pseudarthrosen unterschiedlich langer Knochen. Die Auswahl der Platte hängt von der Art der Fraktur, der Größe des Knochens, der Qualität des Knochens und der Art des Fragments ab. Sie werden immer in Kombination mit Implantatschrauben am Knochen fixiert. Zu unterscheiden sind Standardplatten mit einem einfachen Rundloch, die mit Hilfe der Schrauben an den Knochen gepresst werden, von sogenannten winkelstabilen Implantaten, die durch eine Gewinde im Schraubenkopf mit einem Gewinde im Plattenloch eine stabile Verbindung bilden. Osteosynthese- Platten werden aus Implantatstahl oder Titan hergestellt.

Nägel

Nägel werden in den Markraum des Knochens eingebracht, um eine Fraktur im Schaftbereich zu stabilisieren. In ihrer Form sind diese Nägel lange Metallstifte, die mit quer verlaufenden Schrauben verriegelt werden. Somit kann der Nagel sich nicht mehr um ihre eigene Achse drehen können und auch in der Längsrichtung nicht bewegen. Die Nägel werden aus Implantatstahl oder aus Titan angeboten.
Koenigseer-Femur-Nagel_130_Titan

Haltbarkeit von Implantaten

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Ein Großteil der Implantate der Königsee Implantate GmbH kommt beim erwachsenen Patienten zur Anwendung. Sie werden demnach frühestens bei einem Patienten ab einem Alter von 18 Jahren eingesetzt. Die Entfernung des Implantats liegt im Ermessen des Arztes und seiner ärztlichen Therapiefreiheit und wird beeinflusst durch die individuellen Begleitumstände des Patienten. Gemäß dieser Annahme muss davon ausgegangen werden, dass die Implantate im Körper verbleiben. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 85 Jahren (gerundet lt. Angaben des Statistischen Bundesamtes Deutschland) kommt ein Implantat demnach durchschnittlich 67 Jahre zur Anwendung. Bei den Implantaten für Patienten im Wachstumsalter ist grundsätzlich davon auszugehen, dass diese zu gegebenem Zeitpunkt (nachdem eine Unterstützung des Implantats nicht mehr erforderlich ist) wieder explantiert werden, da es sonst zu signifikanten Wachstumsstörungen kommen kann. Auch beim relativ jungen Patienten zieht man es vor, dass das Implantat wieder explantiert wird, wenn eine Unterstützung durch dieses nicht mehr erforderlich ist. Dies trägt vor allem dem Risiko von erneuten Frakturen bereits behandelter Frakturzonen Rechnung. Bei Implantaten, die zur Versorgung des älteren Patienten genutzt werden, wird die Lebenszeit des Implantats nicht die o.g. maximalen Angaben erreichen respektive überschreiten. Auch haben patientenspezifische Begleitumstände und Alterskrankheiten negativen Einfluss auf die zu erwartete Lebensdauer des jeweiligen Patienten und damit der Lebenszeit des Implantats. Gemäß den zuvor aufgezählten Fakten kann man von einem relativ kleinen Kreis an Patienten ausgehen, bei denen die Lebenszeit eines Implantats tatsächlich erreicht wird. Potentielle Risiken adressieren sich also mit einer relativ geringen Auftretenswahrscheinlichkeit an das jeweils zu erwartende Risiko.

Vor der OP

Vor einer Operation mit einem Knochenimplantat müssen einige Vorbereitungen getroffen werden, um sicherzustellen, dass der Eingriff erfolgreich verläuft und Komplikationen vermieden werden. Hier sind einige wichtige Schritte:

  1. Konsultation mit einem Arzt: Es ist wichtig, dass der Patient einen erfahrenen Arzt aufsucht, um die notwendigen Tests und Untersuchungen durchzuführen und sicherzustellen, dass eine Operation durchgeführt werden kann.

  2. Diagnostische Tests: Der Arzt kann verschiedene diagnostische Tests durchführen, wie z.B. Röntgenbilder oder CT-Scans, um den Zustand des Knochens zu bestimmen und sicherzustellen, dass ein Implantat benötigt wird oder ob die Fraktur konservativ behandelt werden kann.
  1. Diskussion der Risiken und Vorteile: Der Arzt sollte dem Patienten die Risiken und Vorteile der Operation erklären und alle Fragen beantworten, die der Patient hat.

  2. Vorbereitung auf die Operation: Der Patient sollte Anweisungen von seinem Arzt befolgen, wie z.B. das Absetzen bestimmter Medikamente, eine gesunde Ernährung und ausreichende Ruhe, um die Heilung zu fördern.

Nach der OP

Nach einer Operation mit einem Knochenimplantat ist es wichtig, dass der Patient einige Schritte unternimmt, um sicherzustellen, dass die Heilung erfolgreich verläuft und Komplikationen vermieden werden. Hier sind einige wichtige Schritte:

  1. Überwachung der Schmerzen: Der Patient sollte Schmerzmedikamente einnehmen, wenn von seinem Arzt verordnet, um die Schmerzen nach der Operation zu kontrollieren.

  2. Vermeidung von Überlastung: Der Patient sollte darauf achten, dass er nicht zu viel Gewicht auf das zum Beispiel operierte Bein legt und Anweisungen von seinem Arzt befolgt, wann er wieder belasten kann.

  3. Förderung der Durchblutung: Es ist wichtig, dass der Patient das operierte Körperteil hochlegt und bewegt, um die Durchblutung zu fördern und Schwellungen zu vermeiden.
  1. Physiotherapie: Der Patient kann in Absprache mit seinem Arzt Physiotherapie erhalten, um die Beweglichkeit und Stärke im operierten Körperteil wiederherzustellen.

  2. Regelmäßige Kontrollen: Der Patient sollte regelmäßige Kontrollen bei seinem Arzt erhalten, um sicherzustellen, dass das Implantat richtig funktioniert und keine Komplikationen auftreten. Es ist wichtig, dass der Patient regelmäßig mit seinem Arzt kommuniziert und alle Anweisungen befolgt, um eine erfolgreiche Heilung und optimalen Funktionszustand des Implantats zu gewährleisten.

Entfernung

Die Entfernung eines Knochenimplantats ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem das Implantat aus dem Körper entfernt wird. Hier sind einige Gründe, warum ein Knochenimplantat entfernt werden kann:

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  1. Infektion: Wenn eine Infektion um das Implantat auftritt, kann es erforderlich sein, das Implantat zu entfernen, um die Infektion zu behandeln.

  2. Unzufriedenheit mit dem Ergebnis: Wenn ein Patient unzufrieden mit dem Ergebnis ist, kann das Implantat entfernt werden. 

  3. Fehlfunktion des Implantats: Wenn das Implantat fehlfunktioniert oder beschädigt wird, kann es erforderlich sein, es zu entfernen.

  4. Abgeschlossene Heilung des Knochens: Wenn der Knochen und die Fraktur verheilt ist, kann das Implantat entfernt werden.
Die Entfernung eines Knochenimplantats ist ein chirurgischer Eingriff, der unter Vollnarkose durchgeführt wird. Es kann notwendig sein, dass ein neues Implantat eingesetzt wird, um das fehlende Knochengewebe zu ersetzen. Es ist wichtig, dass der Patient enge Kommunikation mit seinem Arzt hat und alle Anweisungen befolgt, um eine erfolgreiche Operation zu gewährleisten.